Linux Installation auf dem Alix 1d Board

Ich habe mich für die Installation von Debian entschieden, warum Debian, darauf möchte ich an der Stelle nicht näher eingehen. Ich nutze eine 4GB CF Karte, keine mechanischen Verschleißteile, keine Geräusche, geringerer Strombedarf als eine IDE Festplatte. Die CF Karte wird vom BIOS des Alix Boards als Festplatte erkannt.
Es gibt jetzt 3 Möglichkeiten ein Betriebssystem zu installieren, erstens ein CD-ROM Laufwerk anschließen, zweitens über einen USB-Stick booten, oder drittens über einen TFTP Server.
Das CD-ROM ist die leichteste Möglichkeit, man braucht dazu aber einen IDE-Adapter von 44 polig (2,5 Zoll) auf 40 polig (3,5 Zoll), es sei denn man hat ein CD-ROM mit 44 poligem Anschluss. Wichtig, bei mir musste des CD-ROM auf Slave eingestellt sein, sonst hat das BIOS das Booten vom Laufwerk verweigert.
Beim Erstellen eines bootfähigen USB Stick für die Installation bin ich Anfangs etwas verzweifelt, wenn man aber einmal weis wie das geht ist es die Beste Lösung für die Debian Installation.
Das mit dem TFTP Server, habe ich nicht versucht. Das ist mit zu umständlich, ich müsste erst einen DNS Server installieren und DNS vom Router ausschalten um am Ende alles wieder Rückgängig machen da ich das DNS vom Router nutze.

Installation mit CD-ROM Laufwerk

Für die Installation von Debian muss man sich als erstes eine Installations CD erstellen. Die besorgt man sich auf www.debian.org. Dort lädt man sich über den Link "Debian besorgen" ein ISO-Image für i386 herunter und brennt mit einem Brennprogramm (wie z.B. Nero) eine CD für die Installation. Ich habe dafür immer ein Image für eine "kleine CD" benutzt, ich denke für das Alix 1d kann man aber auch "mini ISO" verwenden.

Installation mit USB-Stick

Daran bin ich vor zwei Jahren noch gescheitert, jetzt geht's ganz einfach. Man muss nur der Installationsanleitung auf debian.org folgen.
Als erstes habe ich die folgenden Dateien herunter geladen boot.img.gz, das ist ein Boot-Image für den USB-Stick und debian-503-i386-businesscard.iso, das ist ein 'mini ISO Image', man kann auch ein anderes ISO Image verwenden es sollte aber kleiner als 200MB sein, damit es auch den Stick passt.
Jetzt einen USB Stick der wenigstens 256MB groß sein muss, an einen Linux Rechner stecken. Also ein Linux Rechner ist das Einfachste ich habe auch schon einen Windows PC mit einer Knoppix-CD gebootet. Da bloß aufpassen, das man die Rechte vom Stick auf lesen und schreiben stellt und auf der Konsole mit dem Befehl SU auf Root Rechte wechselt. Man kann es vielleicht auch unter Windows mit einem Emulator versuchen, hab ich aber noch nicht getestet.
Wenn der Stick als einziger am Rechner steckt sollte er /dev/sda belegen, und die erste Partition auf dem Stick sollte /dev/sda1 sein, ist er der zweite USB Speicher /dev/sdb u.s.w. (/dev/sdc, /dev/sdd, ...). Das Beispiel ist für /dev/sda.
Nun auf einer Konsole mit Root-Rechten folgendes ausführen:
~# zcat /home/user/Desktop/Download/boot.img.gz > /dev/sda
~# mount /dev/sda1 /mnt
~# cp /home/user/Desktop/Download/debian-503-i386-businesscard.iso /mnt
~# umount /dev/sda1
Die erste Zeile kopiert das Boot-Image auf den USB Stick. Danach befindet sich auf dem Stick eine 256MB große bootfähige Fat16 Partition. Die würde jetzt bereicht booten, meckert aber noch rum das ihr ein ISO-Image fehlt. Das muss jetzt noch drauf kopiert werden (die restlichen 3 Zeilen), das könnte man auch wieder unter Windows machen.
Achtung !!! beim kopieren des Boot-Images sicher sein das man den richtigen Device hat (/dev/sda), denn dieser wird unwiderruflich gelöscht. Also bei einem Tippfehler, wie /dev/hda, hat man die Festplatte seines Rechners gelöscht.

Debian auf dem Alix 1d instalieren

Es sollte eine Tastatur, ein Monitor und das Netzwerk (zum nachladen von Installationsdateien) angeschlossen sein. Das Alix Board muss im BIOS auf das richtige Installationsmedium eingestellt werden, also entweder CD-ROM oder Wechseldatenträger (USB-Stick). Einschalten und die Installation startet automatisch. Der geführten Installation folgen, man muss nur einmal die Entscheidung treffen, auf wie viele Partitionen Linux verteilt werden soll, das ist im Prinzip egal, bei so einer "kleinen Festplatte" am Besten nur eine Partition.
Nach der Installation startet der Rechner neu und man kann sich als root anmelden. Man hat jetzt ein einfaches System installiert.
Als erstes installiere ich immer den Midnight Commander, so was wie ein Dateimanager mit Benutzeroberfläche, angelehnt an den Norton Commander vom DOS.
~# apt-get install mc
Das Programm kann man mit mc starten, man muss es aber auch nicht installieren, ist nur so ne Macke von mir.
Als nächstes habe ich SSH installiert, damit ich den Monitor und die Tastatur los werde. Das Alix Board soll ja am Ende ganz allein ohne Monitor und Tastatur an den Router angeschlossen werden.
~# apt-get install ssh
Jetzt könnte man schon über SSH auf den Rechner zugreifen, allerdings bezieht das Alix Board seine IP noch über DNS und ich möchte lieber eine feste IP-Adresse. Dazu muss ich die Datei /etc/network/interfaces mit einem Editor (mc, vi, ...) ändern, und meine Wunsch IP (die im Netz noch frei sein muss, eintragen. Hier im Beispiel 192.168.1.77, Netzwerkeinstellungen gegebenenfalls bei Grundlagen nach lesen, oder mal googl'n.

~~~
iface eth0 inet static
 address 192.168.1.77
 netmask 255.255.255.0
 network 192.168.1.0
 broadcast 192.168.1.255
 gateway 192.168.1.1
~~~
Jetzt ist die Grundinstallation abgeschlossen, alles Weitere kann man nun mit einem SSH Clienten, wie Putty, machen.

Damit das Alix Board ohne Monitor bootet

Die neueren Alix Boards bleiben beim Booten ohne Monitor hängen. Das Problem liegt irgendwie am VGA Anschluss.
Brücke von Pin12 nach Pin5 Damit das Alix Board ohne angeschlossenen Monitor bootet, muss Pin12 (digitaler Datenaustausch) auf Masse gelegt werden. Einfach Pin12 und Pin5 mit einem Stück Draht verbinden. Jetzt bootet das Alix auch ohne Monitor nach dem Einschalten (Netzteil anstecken) bis zum Schluss und es kann über SSH die weitere Installation und Konfiguration vorgenommen werden.
Das sieht dann etwa so hier aus, wahrscheinlich kommen sonst beim Ermitteln des Motitors keine kontrollierten Ergebnisse raus.

© 21.10.2009 Hans-Jürgen Jacob (Pirna)